
HAARAUSFALL
Haarausfall betrifft Millionen von Menschen weltweit und kann in verschiedenen Lebensphasen auftreten. Es ist keine Seltenheit – sowohl Männer als auch Frauen sind betroffen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Der Verlust von Haaren kann durch viele Faktoren verursacht werden, die von genetischen Veranlagungen über hormonelle Veränderungen bis hin zu Stress und Umwelteinflüssen reichen. Jeder Fall von Haarausfall ist einzigartig und kann durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden, die oft individuell betrachtet werden müssen.
Androgenetische Alopezie (AGA)
Genetisch bedingter Haarausfall, häufigster Form des Haarausfalls
Alopecia Areata (AA)
Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem Haarfollikel angreift, was zu runden, scharf begrenzten Haarausfallstellen führt
Telogenes Effluvium
Häufigste Form des diffusen Haarausfalls, oft ausgelöst durch Stress, Krankheit oder hormonelle Veränderungen
Stressbedingter Haarausfall
Insbesondere kann chronischer Stress den Haarwuchszyklus stören und zu vermehrtem Haarausfall führen
Hormonelle Veränderungen
Besonders relevant bei Schwangerschaft, Wechseljahren oder Schilddrüsenerkrankungen
Medikamenteninduzierter Haarausfall
Chemotherapeutika, einige Blutdruckmedikamente, einige Antidepressiva, Hormonelle Präparate wie einige orale Kontrazeptiva oder Testosteron-Substitute...
Ernährungsbedingter Haarausfall
Häufig bei Mangelernährung oder spezifischen Defiziten (z. B. Eisen, Zink, Biotin)
Infektionen der Kopfhaut
Pilzinfektionen wie Tinea capitis können zu Haarausfall führen
Traction-Alopezie
Mechanischer Haarausfall durch wiederholtes Ziehen an den Haaren, z. B. bei engen Zöpfen
oder Duttfrisuren
Autoimmunerkrankungen
Erkrankungen wie Lupus, Hashimoto-Thyreoiditis, Lichen Planus, Alopecia Areata,
Psoriasis können Haarausfall verursachen

Häufigste Form des Haarausfalls ist AGA
Androgenetische Alopezie (AGA): Genetisch bedingter Haarausfall, der durch eine erhöhte Empfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber Dihydrotestosteron (DHT) verursacht wird. Bis zu 80 % der Männer sind im Laufe ihres Lebens betroffen.
Die AGA ist primär durch genetische Faktoren bedingt. Sie wird hauptsächlich durch Gene im Androgen-Rezeptor-Gen (AR-Gen) und anderen genauen Bereichen der DNA beeinflusst. Diese Gene sind verantwortlich dafür, wie empfindlich die Haarfollikel auf Androgene, wie Testosteron und DHT, reagieren.
Androgen-Rezeptoren: Diese Rezeptoren befinden sich auf den Haarfollikeln. Bei Menschen mit genetischer Veranlagung für AGA sind diese Rezeptoren besonders empfindlich gegenüber Androgenen wie DHT. Dies bedeutet, dass die Haarfollikel in Bereichen wie dem Scheitel und den Schläfen eher auf den Einfluss von DHT reagieren und mit der Zeit schrumpfen.
Wie DHT wirkt: DHT bindet an die Androgen-Rezeptoren in den Haarfollikeln. Dies führt zu einer Verkürzung der Wachstumsphase (Anagenphase) des Haares und einer Verlängerung der Ruhephase (Telogenphase). In den betroffenen Bereichen schrumpfen die Haarfollikel, und das Haarwachstum wird reduziert. Mit der Zeit werden die Haare dünner und kürzer, was zu dem charakteristischen, schütter werdenden Haaransatz und zurückweichender Stirn führt.

Wirkung der genetischen Prädisposition
Die DNA eines Individuums enthält die Baupläne für die Androgen-Rezeptoren und andere Proteine, die für das Haarwachstum zuständig sind. Bei Menschen, die genetisch für AGA prädisponiert sind, sind die Haarfollikel empfindlicher gegenüber DHT, was bedeutet, dass diese Rezeptoren besonders empfindlich auf DHT reagieren.
Genetik und Vererbung: AGA wird nicht nur über das mütterliche Erbgut vererbt, wie früher oft vermutet, sondern auch über das väterliche Erbgut. Es gibt mehrere Gene, die zusammen die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß der AGA beeinflussen. Insbesondere sind Gene, die das Androgen-Rezeptor-Gen und Enzyme wie 5-Alpha-Reduktase betreffen, entscheidend.
Andere Einflüsse
Obwohl genetische Faktoren eine Schlüsselrolle spielen, können auch Umweltfaktoren wie Ernährung, Stress und andere hormonelle Veränderungen (z.B. Schilddrüsenprobleme oder Medikamente) den Verlauf der AGA beeinflussen. Diese Faktoren können die Empfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber Androgenen noch verstärken.
Obwohl Haarausfall eine natürliche Erscheinung im Lebenszyklus der Haare sein kann, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, diesem Prozess entgegenzuwirken oder ihn zu verlangsamen. Dank moderner medizinischer Fortschritte gibt es heute eine Vielzahl von effektiven Behandlungsoptionen – von nicht-invasiven Therapien bis hin zu chirurgischen Eingriffen wie der Haartransplantation.
In den folgenden Abschnitten erfahren Sie mehr über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten, die Ihnen helfen können, Ihr Haarwachstum zu fördern und Ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

Behandlungsoptionen
Nach der ärztlichen Untersuchung in unserer Praxis durch unseren Facharzt wird für Sie ein individuelles Therapiekonzept zur Behandlung des Haarausfalls und zur Förderung des Haarwachstums entwickelt. Welche Behandlungsoptionen zur Auswahl stehen, hängt von der Ursache Ihres Haarausfalls ab.
In der Regel, wenn keine dermatologischen Erkrankungen vorliegen und bei Ihnen beispielsweise androgenetischer Haarausfall, Telogen Effluvium oder stressbedingter Haarausfall diagnostiziert werden, profitieren die Patienten häufig von einer maximalen Kopfhaut Stimulationstherapie.
MECHANISCHE STIMULATIONEN
PRP (Platelet Rich Plasma): Eine Behandlung, bei der Eigenblutplasma mit hochkonzentrierten Wachstumsfaktoren in die Kopfhaut injiziert wird, um das Haarwachstum zu fördern.
Tricopat-Therapie: Eine fortschrittliche Methode zur Verbesserung der Kopfhautgesundheit und zur Unterstützung des Haarwachstums.
MEDIKAMENTÖSE STIMULATION
Minoxidil: Ein topisches Mittel, das die Blutzirkulation in der Kopfhaut fördert und das Haarwachstum anregt.
Finasterid: Ein rezeptpflichtiges Arzneimittel, das die Wirkung von Dihydrotestosteron (DHT) blockiert und somit den Haarfollikeln hilft, ihre Funktion zu erhalten.
Mesotherapie: Mikroinjektionen von Wirkstoffen in die Kopfhaut zur Förderung des Haarwachstums und der Regeneration.
Ketoconazol: Ein Antimykotikum, das auch entzündungshemmende Eigenschaften hat und helfen kann, das Fortschreiten des Haarausfalls zu verlangsamen.
Rotlichttherapie: Diese Methode nutzt Infrarotlicht, um das Haarwachstum anzuregen.
Vitaminsubstitutionen: Wie Zink, Eisen, Biotin und Vitamin D, die für gesundes Haarwachstum unerlässlich sind.
noch vieles mehr
Welche Behandlung ist für mich geeignet?
Bevor eine gezielte Therapie gegen Haarausfall eingeleitet wird, ist es entscheidend, die genaue Ursache des Haarausfalls zu erkennen. Denn Haarausfall kann durch viele verschiedene Faktoren verursacht werden, von genetischen Ursachen bis hin zu hormonellen Schwankungen, Mangelernährung oder sogar bestimmten Erkrankungen. Eine Untersuchung der Kopfhaut ermöglicht es, eventuelle Hautveränderungen, Entzündungen oder andere Auffälligkeiten festzustellen, die den Haarausfall begünstigen könnten. Darüber hinaus ist eine Laborkontrolle wichtig, um mögliche Mängel (z. B. Eisen-, Zink- oder Vitaminmangel) und hormonelle Ungleichgewichte (wie Schilddrüsenprobleme oder Testosteronüberschüsse) zu verstehen.
Nur wenn diese Ursachen identifiziert sind, kann die richtige Therapie ausgewählt werden.
In unserer Praxis bieten wir auf Wunsch eine detaillierte private Blutentnahme an, um Ihnen eine umfassende Analyse Ihrer Werte zu ermöglichen. Diese Daten helfen uns, die Ursachen für Ihren Haarausfall besser zu verstehen und eine individuell abgestimmte Behandlung zu empfehlen. Unser Chirurg, Herr Kechagia, empfiehlt, vor der Wahl einer Therapie stets eine dermatologische Untersuchung der Kopfhaut bei einem spezialisierten Dermatologen durchzuführen, um die genaue Ursache des Haarausfalls zu ermitteln und eine effektive Behandlung zu gewährleisten.

Eine innovative, minimal-invasive Methode, die dabei hilft, Haarausfall zu verlangsamen und in vielen Fällen das Haarwachstum zu fördern. PRP wird zunehmend in der Haarmedizin eingesetzt und bietet viele vielversprechende Ergebnisse. Im Folgenden erläutern wir, wie PRP funktioniert, was die Vorteile sind, und welche wissenschaftlichen Studien diese Methode unterstützen.
Tricopat-Therapie (Tricogenesi)
Die Tricopat-Therapie, auch unter dem Namen Tricogenesi bekannt, ist eine hochmoderne und effektive Behandlungsmethode, die zum Stoppen eines aktiven Haarausfalls und zur Förderung des Haarwachstums eingesetzt wird. Sie basiert auf einer speziellen Kombination von biologischen, physikalischen und chemischen Mechanismen, die das Haarwachstum anregen und gleichzeitig die Gesundheit der Kopfhaut fördern.


Medikamentöse Behandlung
Haarausfall ist ein weit verbreitetes Problem, das sowohl Männer als auch Frauen betrifft. Es gibt verschiedene Ansätze zur Behandlung, darunter medikamentöse Therapien, die auf die Ursachen des Haarausfalls abzielen und das Haarwachstum fördern können.
Tipps für Zuhause: Evidenzbasierte Empfehlungen
eine Sammlung von wissenschaftlich unterstützten Methoden zusammengestellt, die Sie bequem in den eigenen vier Wänden anwenden können. Diese Tipps, die von medizinischen Studien gestützt werden, können Ihnen helfen, den Haarwuchs zu fördern und Ihre Kopfhaut zu stärken.
